Padlet als kreatives Lehrmittel: Ideen und Best Practices für Lehrer, Trainer und Dozierende
Die interaktive und digitale Pinnwand Padlet ermöglicht unkompliziertes kooperatives Lernen und Zusammenarbeiten über den Browser. Seit 2020 nutzen wir begeistert Padlets für sämtliche unserer Seminare. Ein Erfahrungsbericht von Moritz Sauer mit Tipps und Tricks für den Umgang mit Padlets im Unterricht.
Ein Padlet bildet den Dreh- und Angelpunkt für meine Seminare. Und mit der jüngsten Erweiterung – der Slideshow-Funktion – ersetzt ein Padlet auch zunehmend meine Präsentationen.
Das erübrigt ein Wechseln zwischen Browser und meiner Präsentationssoftware Keynote. Dadurch arbeite ich gemeinsam mit den Teilnehmenden kontinuierlic an einem digitalen Ort, der auch noch nach dem Unterricht zur Verfügung steht.
Praktische Anwendung eines Padlets im Unterricht
Für Seminare greife ich vor allem auf die Regal-Ansicht zurück. Dank der Spaltenansicht strukturiert sich das Seminar so von links nach rechts. Hierbei behandelt eine Spalte meist ein Thema oder dient mir als Sammelbecken für die Arbeitsergebnisse der Teilnehmenden einer Praxisübung.
Für den Schulunterricht bietet die Padlet-Plattform aber noch weitere Formate mit speziellen Eigenschaften. So lassen sich Padlet-Boards auf vielfältige Weise einsetzen. Zu den Einsatzgebieten gehören vor allem die folgenden Bereiche:
- Brainstorming und Ideensammlung
- Zusammenarbeit und Gruppenprojekte
- Portfolioarbeit und Präsentationen
Padlet: Perfekt für Brainstorming und Ideensammlung
Da alle Schülerinnen und Schüler gleichzeitig an einem Padlet arbeiten können, eignet es sich hervorragend zum Brainstorming und Sammeln von Ideen zu einem Thema. Diese können dann einfach im Padlet strukturiert und sortiert werden. So können die Schüler*innen Ideen sammeln, Fragen stellen oder Diskussionen führen, indem sie ihre Gedanken auf virtuellen Haftnotizen notieren und auf einem gemeinsamen Padlet-Board teilen.
Kooperation: Zusammenarbeiten im Padlet
Besonders eignen sich Padlets für die kooperative Arbeit und Gruppenprojekte: So bietet ein Padlet eine einfache Möglichkeit, gemeinsam an einem Thema zu arbeiten, um eigene Ergebnisse und Fortschritte festzuhalten, zu teilen und um sich gegenseitig Feedback zu geben.
Die eigene Arbeit per Padlet präsentieren
Padlets eignen sich außerdem hervorragend für Portfolio- und Präsentationsarbeiten. Spätestens mit der neuen Funktion »Slideshow« präsentiert man unkompliziert die eigenen Arbeiten in der Schulklasse.
Aber auch Lehrer*innen können ein Padlet für eigene Präsentationen einsetzen, um multimediale Inhalte aufzurufen, zu zeigen und anschließend den Schüler*innen zur Verfügung zu stellen. Ob PDF, YouTube-Video, Bilder oder z.B. Texte: Digitale Medien präsentiert man direkt im Padlet nach einem Klick in einer vergrößerten Ansicht.
Darüber hinaus bietet jedes Padlet Werkzeuge, um direkt im Padlet zu zeichnen, Audio, Videos oder sogar Bildschirm-Videos aufzunehmen. Dadurch mutiert ein Padlet zum Schweizer Taschenmesser unter den digitalen Klassenzimmern.
Tipps und Tricks für ein übersichtliches Padlet
Der wichtigste Schritt ist die Wahl des passenden Board-Formats. So stellt zum Beispiel das Grid-Format Inhalte strukturiert dar, während das Stream-Format sich mehr für eine chronologische Abfolge von Beiträgen eignet – z.B. für den Geschichtsunterricht oder die Gesellschaftslehre.
Wichtig für den Unterricht ist es auch, sich klar zu machen, was die Schüler*Innen dürfen und was nicht. Sollen sie in einem Padlet Ideen sammeln, Feedback geben, Medien organisieren oder etwas präsentieren? Die Definition klarer Ziele stellt sicher, dass das Padlet ihren Unterricht bereichert und unterstützt.
Besonders wichtig ist die visuelle Strukturierung des jeweiligen Boards. Eine optisch ansprechende Strukturierung erhöht die Neugierde und Übersichtlichkeit. Neben Überschriften, Farben und Symbolen eignen sich vor allem Bilder, um verschiedene Kategorien oder Themen voneinander abzugrenzen.
So verwende ich z.B. in der Spaltenansicht ein einheitliches Bild, das die praktischen Übungen ankündigt. Um etwas Abwechslung in das Padlet zu bringen, bearbeite ich das Bild für die Praxisübungen in Canva mit verschiedenen Filtern.
Leider fehlen aktuell auf der Padlet-Plattform noch interaktive Elemente wie Umfragen, Quizfragen oder Abstimmungen. Diese lassen sich aber leicht über Links zu den entsprechenden Diensten einbinden. Für Quizfragen, Karteikarten und Umfragen bietet sich zum Beispiel die deutsche Lernsoftware quizacademy.de an.
Arbeiten mit einem Master-Padlet
Ich liebe die Padlet-Plattform besonders für die Möglichkeit, mit zwei Klicks ein komplettes Padlet zu klonen. Für sämtliche meiner Seminare lege ich ein Master-Padlet an, dessen Inhalte ich kontinuierlich pflege.
Entdecke ich z.B. in meiner täglichen Arbeit für meine Instagram-Seminare neue spannende Statistiken, Nachrichten, Beispiele oder Bilder, füge ich diese sofort meinem Master-Padlet hinzu. Das garantiert mir, dass ich auch im nächsten Instagram-Seminar frische Inhalte präsentiere und diese direkt mitklone.
Gut investierte Zeit
In den letzten Jahren haben die Entwickler der Padlet-Plattform immer wieder bewiesen, wie man ein bereits hervorragendes Produkt optimieren und erweitern kann. Dazu erstellt das Padlet-Team auch auf dem Padlet-YouTube-Kanal hilfreiche Videos, die unkompliziert und auf den Punkt gebracht neue Funktionen erklären. Ausführlich berichtet auch das Padlet-Blog über Neuerungen.
Zwar ist ein Padlet leicht erstellt, aber es lohnt sich Zeit zu investieren, um das Werkzeug richtig kennen zu lernen. Für einen strukturierten Einstieg der Spaß macht, empfehlen wir unsere Padlet-Seminare.
Datum: 27.05.2024
Lesezeit ≈ 5 min /
Wörter: 837 /
Zeichen: 6468